von Joana Baumann
Grundsätzliches
Im zweiten Teil meines Praktikums durfte ich die Primar eine Woche lang begleiten.
Das Schulzimmer der Primar ist sehr grün. Jede/r SchülerIn hat von Pflanzen und Gestellen abgetrennt einen Arbeitsplatz. Alle sind für eine eigene Pflanze zuständig und kümmern sich diese.
Alltag
Jeden Morgen findet das Ankommen im Kreis statt. Anna Barbara reckt und streckt sich und wir alle auch. Wir schütteln uns, klopfen den ganzen Körper ab und lassen den Oberkörper nach unten hängen. Anschliessend gibt es Atemübungen, dabei atmen wir beispielsweise ganz langsam aus und schreiben den Namen mehrmals in die Luft.
Diese Übungen helfen den Kindern nicht nur anzukommen und wach zu werden, sondern sie sind auch Vorbereitung für das morgendliche Singen. Diese Woche singen wir ganz viele Weihnachtslieder: Jingle Bells, Santa Claus is coming to town, Little Drumer Boy.
Nach dem Singen, sitzen wir in den Kreis und Anna Barbara sagt, welche Dinge anstehen. Jede/r SchülerIn schreibt nun, was er in den nächsten 90 Minuten erledigen möchte. Wenn Anna Barbara einverstanden ist, geht es an die Arbeit.
Einige arbeiten an ihren Arbeitsheften in Mathe oder Englisch weiter, andere sprechen und schreiben französisch mit Sara. Diese Woche soll auch jeder mindestens eine Nikolausgeschichte schreiben.
Zusätzlich hat jede/r SchülerIn ein „Tfit“ (Training für intelligente Talente).
Dabei kann jede/r entscheiden, was er/sie intensiv trainieren möchte: Singen, Comics zeichnen, ein Tier besser kennen lernen, ein Instrument lernen, …
Französisch oder Deutsch?!
Sara ist heute mit dabei und darum übersetzen jeweils zwei Schüler für sie.
Wir machen zuerst ein Montagsmaler mit all den Berufen, von denen der Nikolaus Schutzpatron ist. Sara ratet auf französisch mit. Wenn sie also als erste richtig ratet, ist es von Vorteil für die Schüler, wenn sie Sara verstehen :-)
Nach dem Montagsmaler repetiert Anna Barbara mit ihnen nochmals alle Berufe auf französisch.
Anschliessend schreiben wir alle eine Nikolaus Geschichte, in der mindestens 1 Satz französisch sein muss. Sara schreibt einen deutschen Satz. Wir lesen sie einander vor und geben Rückmeldungen dazu. Zum Schluss bilden wir Kleingruppen und wählen eine Berufssparte. Dazu entwerfen wir jetzt ein kleines Theaterspiel und spielen es den anderen Gruppen vor.
Chemie in unterschiedlichen Altersstufen
Am Dienstag haben die Älteren Chemie mit Damian. Sie lernen dinige Elemente des Periodensystems kennen und wo diese vorkommen. Ausserdem erklärt ihnen Damian welche gerade nach dem Urknall entstanden sind.
Am Mittwoch haben dann die Jüngeren Chemie. Sie experimentieren mit Zucker....
Sie stellen dabei Marshmallows und gebrannte Mandeln her.
Mathematik oder Weihnachtsgeschenke zusammenstellen?
Wir sitzen mit den Heften auf den Boden. Vor uns sind Waagen, 3 kg Risottoreis, eine Büchse Bouillon und Gläser mit getrocknetem Kürbis, Pilzen, Tomaten, Peperoni und Kräutern.
Daraus wollen wir Säckchen für die Eltern machen.
Hinten auf der Reispackung steht, wir brauchen 250g für vier Personen. Gut, dann machen wir doch 250g Reis in jedes Säckchen.... „Wie viele Säckchen gibt es dann insgesamt?“
Wir haben eine Schüssel und geben immer ein Glas mit je einer Zutat hinzu. Die Schüler machen eine Tabelle, auf der sie notieren, wie schwer es nach jeder Zugabe ist.
Dann rechnen sie die einzelnen Zutaten aus.
Sobald die Tabelle fertig ist, fragen sie sich, wie viel von der Mischung in jedes Säckchen muss.
Es entsteht eine Art Fliessband-Arbeit: Zwei wägen den Reis ab, einer gibt Bouillon hinzu und zwei füllen noch das Gemüse ein.
Es war so schön zu beobachten, wie sie eben keine Mathe haben. Sie machen Weihnachtsgeschenke und dabei muss man halt gewisse Dinge ausrechnen :-)
Brütwerk
Das Brütwerk ist eine grosse Werkstatt im Untergeschoss der Schule. Sie wird für allerlei Dinge genutzt und im Normalfall haben die Schüler ein Mal pro Woche Zeit im Brütwerk etwas nach ihren eigenen Wünschen zu erschaffen. Diese Woche sind wir in den letzten Dekoration-Vorbereitungen für den Samichlaus-Tag.
Einige Schüler erweiterten die Discokugel und andere stellten das Mobile fertig. Dazu bohrte ein Schüler Löcher in Plexiglas-Stäbe, zwei weitere Schüler bogen und erhitzten diese und ein letzter komponierte das Mobile.
Zusätzlich wurden Laternen entworfen. Die Bilder haben die Schüler bereits früher gemalt. Heute wurden diese zusammengebastelt. Natürlich durfte jemand auch noch ein Brett entwerfen und die Stromversorgung für die Laternen sicher stellen.
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